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Dr. Barbara Schier - Presse
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Pressestimmen:
Mit ihrer volkskundlichen Studie legt Barbara Schier eine erste
fundierte Untersuchung der sozioökonomischen Folgewirkungen
der SED-Agrarpolitik der Jahre 1945 bis 1990 vor. Auf der Grundlage
ausgewählter Archivalien und umfangreicher Zeitzeugenbefragungen
analysiert sie den Wandel der dörflichen Lebenswelt vornehmlich
in Hinblick auf die Veränderung der Sozialstruktur, das Zusammenleben
der Dorfbewohner, die Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie die
sich dabei ergebenden Handlungsspielräume (S. 13). Darüber hinaus
gibt sie einen umfassenden Einblick in den Wandel der ökonomischen
Rahmenbedingungen, der sich im Dorf vor allem in der Gründung
und Transformation der Landwirtschaflichen Produktionsgenossenschaften
(LPG) manifestierte und weitreichende Folgen zeitigte. Damit
betritt die Autorin Neuland, denn bis zum heutigen Tage beschränkt
sich sowohl die agrarhistorische als auch die sozialwissenschaftliche
Forschung zur ländlichen Gesellschaft der DDR weitgehend auf
den Zeitraum zwischen der Bodenreform und der Vollkollektivierung
(1945-1960). [...] Zwischen den Ansprüchen der SED-Agrarpolitik
und der Realität im Dorf bestanden [...] weitreichende Diskrepanzen.
Dies in aller Deutlichkeit gezeigt zu haben, ist der vorrangige
Verdienst der Studie. Es bleibt zu hoffen, dass weitere folgen
werden [...] Denn noch immer sind hier zahlreiche zentrale Fragen
offen - Barbara Schier hat mit ihrer Arbeit einen wichtigen
Beitrag geleistet, diese zumindest in Teilen zu beantworten.
Aus: H-Soz-u-Kult 2002
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Barbara Schier
gelingt es eindrucksvoll, aus einer unabhängigen Perspektive
ein problematisches Kapitel der deutschen Geschichte anhand
des Fallbeispiels einer LPG zu analysieren. Das Buch ist zudem
gut gegliedert und in einer klaren Sprache verfasst. Aufgrund
der einleitenden Kapitel zum Forschungsstand und agrarpolitischen
Hintergrund ist die Studie denen als Einstiegslektüre zu empfehlen,
die sich mit der Agrarpolitik der SED und ihren Folgen auseinandersetzen
wollen.
Dr. Thomas Fuchs in: Bauernstimme. 7/8, 2002. S. 20.
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Die Vorzüge des
Buches liegen zweifellos in der außerordentlich dichten, präzisen
und lebhaften Beschreibung Merxlebens, seiner Bevölkerung und
ihres Alltags. Auch wer sich in der Materie auskennt, kann hier
viel Neues erfahren. [...] Schiers Arbeit ist gut geschrieben,
und angenehm fällt auf, daß sich die Autorin nicht scheut, klare
Worte zu finden, wenn es ihrer Meinung nach um Unrecht oder
verhängnisvolle Folgen der SED-Agrarpolitik geht.
Andreas Dornheim in: Zeitschrift für Volkskunde, 98 Jg. 2002/I.,
S. 131 ff.
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Wenn heutzutage
ein Buchtitel ankündigt, man werde etwas über das Alltagsleben
im "Sozialistischen Dorf" erfahren, ist die Frontbildung programmiert.
Mutmaßen die einen, man werde auf ein verspätetes Heldenepos
über LPG und Kooperation, Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe
und Bäuerliche Handelsgenossenschaft stoßen, wittern andere
eine polemische Abrechnung mit solcherart damaliger Institutionen
und deren Protagonisten. Weder das eine noch das andere trifft
bei diesem Buch zu. [...] Und so sei [...] nochmals auf diese
Studie verwiesen, die ich, weitgehend unbekümmert von Rücksichtnahmen
nach links und rechts, der jüngeren Geschichte jenes Dorfes
Merxleben und seiner LPG widmet.
Werner Wühst in: Agrarjournal Thüringen, 7. Jg.
9/2002, S. 45.
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Die Stärken
der Studie liegen zweifellos in der eindringlichen Darstellung
der Entwicklung Merxlebens nach der vollständigen Kollektivierung.
Während für den davor liegenden Zeitraum vor allem
bereits Bekanntes bestätigt wird, leistet die Autorin hier
Pionierarbeit von hohem Wert. [...] Das Fazit der Autorin ist
eindeutig: trotz umfassender Transformationsbestrebungen bestanden
zwischen den Ansprüchen der SED-Agrarpolitik und der Realität
im Dorf zu jedem Zeitpunkt weitreichende Diskrepanzen.
Jens Schöne in: Das Historisch-Politische Buch.
50. Jg., Heft 4,
2002, S. 420-421.
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Das, was über
die verfehlte SED-Agrarpolitik und die Mißstände
in der LPG-Leitung des Dorfes Merxleben gesagt werden mußte,
wird sehr sachlich vorgetragen und ist auch verallgemeinerungsfähig,
aber im Mittelpunkt der Studie stehen die Merxlebener mit dem
Für und Wider zu "ihrer" LPG, die sich dadurch
auszeichnete, dass sie überhaupt die erste Genossenschaft
dieser Art in der DDR war. [...] Dass [Barbara Schier] sich
in hervorragender Weise die zentralen, regionalen und kommunalen
bzw. LPG-Archivalien nutzbar gemacht und eine so gut wie lückenlose
Bibliographie bis in die 90er Jahre ausgewertet hat, kann hier
nur als vorbildlich erwähnt werden. [...] Die Methodologie
der "Oral history"-Forschung kann künftig an
diesem Buch nicht vorbeigehen. [...] Barbara Schier hat eine
für die Volkskunde der Gegenwart mustergültige Dissertation
vorgelegt.
Wolfgang Jacobeit in: Österreichische Zeitschrift
für Volkskunde, 2002, Heft 3 und 4, S. 499-501.
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Wer in Zukunft
zu den Problemfeldern Alltag in der DDR, speziell auch auf dem
Lande, Agrargeschichte der DDR und ähnlich gelagerten Themen
forscht, wird nicht umhin kommen, Barbara Schiers Arbeit sehr
genau zu lesen. Mit ihrer Untersuchung in Merxleben hat Barbara
Schier einen wichtigen Grundstein gelegt, auf den jetzt weitere
volkskundliche Detailstudien zur dörflichen Entwicklung
in der DDR aufbauen können und müssen. Dabei sollte
die Gründlichkeit, mit der sich die Autorin dem Thema annimmt,
und die ausgezeichnete theoretische Fundamentierung durchaus
Vorbildcharakter haben. Nicht zuletzt gilt es den umfangreichen
Literatur- und Quellenanhang zu benennen, den jeder, der sich
diesem oder einem ähnlichen Forschungsgegenstand nähert,
zu schätzen wissen wird.
Der verständliche Schreibstil von B. Schier und ihre objektive
Herangehensweise, aber auch der logische Aufbau der Arbeit machen
ihr Buch auch unabhängig vom wissenschaftlichen Interesse
zu einem äußerst interessanten Lesestoff. Es kann
nur uneingeschränkt zur Lektüre empfohlen werden.
Franziska Zschäk in: Thüringer Volkskundliche
Mitteilungen. Folge 10, H.2. Nov. 2002,
S. 35ff.
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Allein Schiers Schritte in ein minengespicktes
Neuland verdienen schon deshalb Anerkennung, weil sie neue Horizonte
öffnen, über die sich reden lässt, ohne von vornherein über
ihren Wert oder Unwert zu richten. [...] Die politisch befohlene
"sozialistische Dorfgemeinschaft" blieb nach Schiers Erkenntnissen
Fiktion. Kann man dieser starken Behauptung trauen? Ja, weil
zahlreiche Details in der Untersuchung dafür sprechen; hinzu
kommen die Aussagen zahlreicher Zeitzeugenberichte: Wenn Schier
nicht von vornherein in der Art ihrer Befragung und im Umgang
mit den Interviewpartnern sich breites Vertrauen in Merxleben
erworben hätte, wären ihr Haus- und Hoftüren verschlossen geblieben,
Schier moderiert mit großem Gespür für Rechtlosigkeit und Unterdrückung
das, was ihr mündlich und schriftlich überliefert wurde. Sie
behauptet nichts ohne den dazugehörenden Beweis. [...] Wer sich
am Beispiel eines Genossenschaftsbetriebes in die komplexe Materie
der "sozialistischen Landwirtschaft" einarbeiten möchte, um
aus einer anschaulichen, übersichtlich strukturierten und gut
erzählten Fallstudie in weitere Wirklichkeitsbereiche vorzustoßen,
der sollte sich Schiers Geschichte der Merxlebener und ihrer
LPG zum Ausgangspunkt wählen.
Ulrich Kluge in: sehepunkte
, historicum.net
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Was hat sich wirklich getan im Dorf
der DDR? Warum bestehen noch heute Genossenschaften? Von wem
und wie wurden und werden die Lebensumstände im Dorf geprägt?
Hier tut sich ein weites, (...) Feld für die Wissenschaft auf.
Eine, die sich kühn an dessen Bearbeitung gewagt hat, ist Dr.
Barbara Schier (...). Sie legt eine umfangreiche, fundierte
volkskundliche Studie "Alltagsleben im 'sozialistischen Dorf'
(...)" vor, die neue Erkenntnisse über die DDR-Landwirtschaft
vermittelt und auch zu Widerspruch herausfordert, die lebendig
geschrieben und klar gegliedert ist. (...) Die Studie lebt von
Interviews mit den Leuten aus dem Dorf. Sie beweisen, dass die
viel propagierte "sozialistische Menschengemeinschaft" in der
Wirklichkeit nicht bestand. Sie sagen viel aus über den Alltag
auf dem Dorf - (...).
Rosi Blaschke in: Neues Deutschland vom 22. November
2002,
Politisches Buch S. 11.
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Sie [die Autorin] lässt die Menschen
zu Wort kommen, welche die Kollektivierung ihres Dorfes über
sich ergehen lassen mußten, (...) Zuvor stellt sie die sogenannte
demokratische Bodenreform dar, beschreibt den agrarpolitischen
Hintergrund und interpretiert kritisch die DDR-Agrarpolitik
mit deren "beabsichtigten und unbeabsichtigten Folgen".
Klaus-Peter Krause in: Frankfurter Allgemeine Zeitung
vom 11. März 2002. S. 13.
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In dem breit angelegten und facettenreichen Kapitel "Aspekte
des Alltagslebens" berücksichtigt Schier auch den Wandel der
Wohnverhältnisse und des Interieurs von Bauernwohnungen. Der
Alltag im sozialistischen Dorf war geprägt von taktisch motivierter
Anpassung bis hin zu aktivem individuellen Widerstand gegen
Maßnahmen einzelner SED-Funktionsträger.
Hartman Wunderer in: Das
Parlament.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung
vom 11.03.2002:
http://www.perlentaucher.de/buch/9632.html
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Besonders ist die akribische,
mitunter kriminalistische Spurensuche hervorzuheben, die neben
den üblichen Archivrecherchen und der oral history auch
Dokumentarfilme und Reste des Traditionskabinetts umfaßt.
So wird ein umfassendes Bild des arbeitsweltlichen Lebens gezeichnet
[...] Detailliert wird die stadial sehr unterschiedlich verlaufene
Enwicklung der LPG-Gründungen nachvollzogen bis 1961
der sogenannten "Vollgenossenschaftlichkeit". [...]
Abhängigkeiten wirtschaftlicher, familiärer, konfessioneller
oder politischer Art untereinander sind sehr gut herausgearbeitet.
[...] Sehr gut und detailliert ist auch die vielfach hektische
und kampagnehafte Politik der Berliner zentralen Partei- und
Staatsorgane dargestellt. [...] Das hohe Verdienst dieses Buches
besteht in der Fokussierung auf ein Dorf unter ständiger
Beobachtung der allgemeinen Einflüsse.
Wolf Karge in: Zeitschrift für Volkskunde. 2003/I. S.
146ff. |
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[...] Barbara Schier [...] verfügt über ein
ausgeprägtes Talent, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren
[...] Die Darlegungen ihrer einzelnen Arbeitsschritte und
auch ihre Auswertung der Forschungsliteratur sind mustergültig.
[...]
Im historiographischen Teil werden Ereignisse [...] historisch
eingeordnet und sachlich [...] dargelegt. Die Stärke
dieses Teils besteht darin, auf Aspekte des DDR-Landlebens
aufmerksam zu machen, die die Städter kaum zur Kenntnis
nehmen und die auch nur wenig im allgemeinen Geschichtsbewußtsein
verankert sind. [...] Barbara Schier hat eine Arbeit vorgelegt,
die hervorragend in die Thematik DDR-Landwirtschaftspolitik
einführt und konkret wie auch anschaulich über das
Leben der Bewohner eines Dorfes berichtet. Es ist ein Fachbuch,
das man bis zum letzten Kapitel gut und sogar mit Vergnügen
lesen kann.
Dirk Moldt in: Horch & Guck. H. 41(1/2003).
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Ein Buch, dessen Rezension
eine erfreuliche Aufgabe ist, da mit spannender Lektüre
und Erkenntnisgewinn verbunden und dem daher eine zahlreiche
Leserschaft
zu wünschen ist.
Ira Spieker in: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde.
2003. S. 235f.
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Diese Geschichte der
LPG Merxleben ist eine Pionierleistung. In ihrer Methode sollte
sie befolgt werden. In ihrem Inhalt sollte sie zu weiteren Erkenntnissen
führen, in ihrer Absicht sollte sie zum Ausgangspunkt für
die längst fällige Aufarbeitung der sozialistischen
DDR-Landwirtschaft und ihren aktuellen Nachwehen werden.
Ulrich Kluge in: Zeitschrift für Agrargeschichte
und Agrarsoziologie H. 2/51. Jg./2003
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Aufnahme in die PRO-REGIO-ONLINE
- BestenListe 2003
Das Buch ist eine volkskundliche Fleißarbeit, die nicht
nur einen Ort über breites Quellenstudium, intensive Feldforschung
und umfangreiche Interviews für dieses Projekt erschließt,
sondern ihn durch fundiertes Wissen der Gesamtentwicklung des
ländlichen Raumes in der DDR zu einer Art "Brennspiegel"
und exemplarischen Nachvollzugsort der SED-Agrarpolitik macht.
Ein gut geschriebenes, materialreiches und mit einer fundierten
Literaturrecherche untermauertes Buch.
Aus: Pro-Regio-Online 2003. www.pro-regio-online.de |
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Schließlich sei noch auf einen besonders wertvollen Beitrag
hingewiesen, der im Unterricht für die akademische Jugend
anschaulich ein Stück jüngste deutsche Vergangenheit
vermittelt. Es ist der Beitrag von Barbara Schier über
das von der DFG geförderte Forschungsprojekt "Alltagskultur
im sozialistischen Dorf"....Diese Darstellung sollte Pflichtlektüre
für alle Schulen und entsprechenden universitären
Vorlesungen sein, um schnellem und romantisierendem Vergessen
vorzubeugen.
Holger Magel in: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 1999, Seite 125-126, Sammelrezension von Frank-Dieter Grimm u. Klaus Roth (Hgg.:)
Das Dorf in Südosteuropa zwischen Tradition und Umbruch. München,
Südostseuropa-Gesellschaft 1997, 277 S., ISBN: 3-925450-69-6 |
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Viele Dorfbewohner verteilten in Merxleben - wie in allen Dörfern der DDR - ihre Arbeitskraft geschickt und mit allerlei Tricks auf zwei Arbeitsbereiche: Zum einen gab es das offizielle Arbeitsverhältnis in der LPG, zum anderen verdienten aber viele häufig mehr mit der parallel auf eigene Rechnung und mit viel Kreativität und Energie betriebenen privaten "Hauswirtschaft": (...) Die Fallstudie zeigt eindrucksvoll, wie sich mit Hilfe eines Oral-History-Ansatzes Erfahrungen des Arbeitsalltags in den Dörfern der DDR erschließen lassen.
III. Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten (Hrsg.)
Arbeit in der Geschichte-Unterrichtsmaterialien Edition Körber-Stiftung. S.111 2014.
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